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JAY - Journaling App for Youth

JAY - Journaling App for Youth

Die JAY App (Görtz-Dorten, A. & Döpfner, M. (2021). Journaling App for Youth (JAY). Version 1.0, von jay-app.de) ist primär für den Einsatz innerhalb einer Psychotherapie konzipiert. JAY ist als Therapiebegleitung gedacht und sollte unter Anleitung einer/eines Therapeut*in verwendet werden.

JAY ist eine für Jugendliche von 13 bis 17 Jahren entwickelte App, die therapieunterstützend eingesetzt werden kann. Die App kann bei verschiedenen Störungsbildern im Jugendalter eingesetzt werden:

  • Störungen des Sozialverhaltens (Aggressives Verhalten, Oppositionelles Verhalten, Begrenzte prosoziale Emotionalität)
  • Angststörungen
  • Depressive Störungen
  • Zwangsstörungen
  • Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen

JAY dient neben der Förderung des Transfers von Bewältigungsstrategien, die in der Therapie erarbeitet wurden, auch der Unterstützung einer spezifischen Diagnostik und der Verlaufskontrolle. JAY kann spezifische Informationen über vom Jugendlichen erlebte Problemsituationen, Kognitionen und Emotionen im Alltag liefern und den Transfer von erarbeiteten Bewältigungsstrategien in den Alltag der Patient*innen erleichtern und überprüfen und die Motivation der Patient*innen zur Durchführung von Therapieaufgaben erhöhen. Weiterhin bietet JAY eine Reihe von Bewältigungsstrategien an, die individuell erweitert werden können und in schwierigen Situationen Hilfe leisten können.

JAY ist ein zertifiziertes Medizinprodukt

Psychoedukation: Wissenswertes

Zu einem bestimmten von den Therapeut*innen zu definierenden Störungsbereich werden den Jugendlichen anhand von sich nach und nach aufbauenden Erklär-Grafiken das Entstehungsmodell über die Ursachen des jeweiligen Problemverhaltens erklärt. Dieses Modell stellt die Basis für die Entwicklung einzelner Interventionsschritte dar. Die Ansätze einer kognitiven Verhaltenstherapie werden vorgestellt und ein Ausblick auf Veränderungsmöglichkeiten gegeben.

Momentary Assessment: Wie geht's?

Zu bestimmten von den Therapeut*innen zu definierenden Uhrzeiten werden die Jugendlichen per Push-Nachricht aufgefordert, über ihre aktuellen Gefühle (Angst, Ekel, Freude, Trauer, Wut) und Befindlichkeiten (unkonzentriert, eiskalt, lustlos) durch kurze Eingaben Auskunft zu geben.

Anhand eines E-mometers (Gefühlsthermometers) kann zudem die subjektiv erlebte Intensität der Gefühle (von 0-100%) angegeben werden. Welche Gefühle oder Stimmungen beurteilt werden sollen, kann von den Therapeut*innen definiert werden. Zusätzlich können von den Therapeut*innen Items (Aussagen) vorgegeben werden, die aktuelle Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen abfragen.

Video-Tagebuch

Die Jugendlichen werden vom gewählten Avatar begrüßt und aufgefordert, über eine schwierige Sitation zu berichten oder darüber was ihnen heute gut gelungen ist, indem sie ein Video aufnehmen und die Situation erzählen. Den Jugendlichen können dann verschiedene Fragen gestellt werden (z.B.: „Hey, was geht? Gab es heute eine schwierige Situation für dich? Erzähl doch mal, was passiert ist. Was hast du gedacht? Was ging in deinem Kopfkino dabei ab? Wie hast du dich gefühlt? Was hast du danach gemacht?“), die sie per Videotagebuch beantworten.

Abhängig vom Therapiefortschritt kann ein verkürzter Fragenkanon (über verschiedene Level) ausgewählt oder individuell (über Bausteine) zusammengestellt werden. Per Push-Benachrichtigung werden die Jugendlichen zu einem gewünschten Zeitpunkt (z.B. montags bis freitags um 19.00 Uhr) an die Aufnahme des Videotagebuchs erinnert.

Erinnerung: Denk dran!

Die Jugendlichen werden zu einem gewünschten Zeitpunkt an eine Therapieaufgabe erinnert (beispielsweise Hausaufgaben zu erledigen), welche die Therapeut*innen in den Therapiesitzungen gemeinsam mit den Jugendlichen frei definiert haben.

Die Ergebnisse der Therapieaufgabe können die Jugendlichen über einzelne Items dokumentieren (z.B.: „Hast du deine heutige Challenge „Englisch Vokabeln lernen“ angenommen?“) und sie können auch per Video-Tagebuch davon berichten, wie sie die Therapieaufgabe bewältigt haben. Hier können die Jugendlichen beispielsweise auch an die Medikamenteneinnahme erinnert werden.

Problemlösetrainings-Funktion: "Sei dein*e eigene*r Regisseur*in"

Zum Einüben von kompetenten Problemlösungen können die Jugendlichen Trainingsaufgaben erhalten (z.B. zur Lösung von Konfliktsituationen mit Gleichaltrigen, Eltern oder Lehrern) und es kann überprüft werden, wie gut die Jugendlichen erlernte Problemlösestrategien abrufen können (z.B. soziale Konfliktsituationen werden vorgestellt und die Jugendlichen sollen Gegengedanken nennen).

Dabei meldet sich der jeweilige Avatar an bestimmten Tagen zu einer bestimmten von den Therapeut*innen definierten Uhrzeit mit einem Problem und bittet die Jugendlichen das Problem zu lösen (z.B. „Stell dir folgende Situation für dich vor: Eine Mitschülerin aus deiner Klasse sagt Arschloch zu dir. Was könntest du denken, um diese Situation gut zu bewältigen?“) Die Jugendlichen können per Videobotschaft eine Antwort geben. Diese Trainingsfunktion kann aber auch für angstauslösende Situationen bei Angststörungen oder Selbstmanagement-Aufgaben z.B. für Jugendliche mit ADHS genutzt werden.

Bewältigungsskills

Hier finden die Jugendlichen eine Auswahlliste an vordefinierten, aber auch als Freitexteinzugebenden Bewältigungsskills.

  • Gedankenbezogene Skills, wie "Identifiziere deinen ...-Gedanken!" und "Ersetze deinen...Gedanken!"
  • Entspannungs-, handlungs- und sinnesbezogene Skills wie "Atme tief in den Bauch hinein und versuche, dich nur auf deine Atmung zu konzentrieren!", aber auch abspielbare Audiodateien mit Traumreisen oder Entspannungsgeräuschen wie Meeresrauschen
  • Problemlöse-Skills wie "Mach dir einen Plan!" und "Setze deinen Plan um!"
  • Belohnungs- und Hilfeskills wie "Kauf dir ein Eis", "Mache einen Filmabend mit Freunden".

Des Weiteren gibt es hier eine Video-Tagebuch-Funktion, in der die Jugendlichen davon berichten können, wie sie ihre Bewältigungsskills eingesetzt haben.

Gestaltungs-Funktion: Mein Avatar

Hier können die Jugendlichen sich zunächst ihren Avatar und die Bildschirmgestaltung frei auswählen. Dies wird den Jugendlichen nach Installieren der App, beim ersten Öffnen im Onboarding ermöglicht. Spätere Änderungen des Avatars und des Hintergrunds sind über den Einstellungsbereich möglich. Die Möglichkeit zur Personalisierung und freien Gestaltung des Avatars (und des Themas) kann helfen, die Therapiemotivation zu verbessern.

Verstärkung: Münzen eintauschen

Nach jedem Durchlauf einer Funktion können die Jugendlichen mit Münzen belohnt werden, die für Gadgets, Spiele etc. im "Store" oder gegen Belohnungen im Alltag eingetauscht werden können